Hast du schon mal bemerkt, dass du oft den Deckel der Zahnpastatube nicht ganz zudrehst? Oder dass du die Tür einen Spalt offen lässt? Vielleicht bleiben die Teller in der Küche "für später" stehen, und deine Kleidung landet auf dem Stuhl statt im Kleiderschrank? All das ist möglicherweise nicht nur Vergesslichkeit, sondern ein Zeichen dafür, dass in deinem Kopf etwas Interessantes vor sich geht. Schauen wir uns das genauer an!
Hast du schon mal bemerkt, dass du oft den Deckel der Zahnpastatube nicht ganz zudrehst? Oder dass du die Tür einen Spalt offen lässt? Vielleicht bleiben die Teller in der Küche "für später" stehen, und deine Kleidung landet auf dem Stuhl statt im Kleiderschrank? All das ist möglicherweise nicht nur Vergesslichkeit, sondern ein Zeichen dafür, dass in deinem Kopf etwas Interessantes vor sich geht. Schauen wir uns das genauer an!
Aus der Perspektive der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) kann diese Gewohnheit mit kognitiven Verzerrungen zusammenhängen. Zum Beispiel könntest du die Situation "katastrophisieren": Unterbewusst befürchtest du, dass das Abschließen einer Aufgabe zu etwas Negativem führen könnte. Stell dir vor: Du denkst, dass das Schließen der Tür oder das Abwaschen des Geschirrs eine Kleinigkeit ist, aber tief im Inneren entsteht eine Angst: Was, wenn etwas schiefgeht?
Oder du betreibst "Vermeidung". Das ist ein cleveres Verhalten, bei dem du einfach keine unangenehmen Emotionen erleben möchtest, die mit dem vollständigen Abschluss einer Aufgabe einhergehen könnten. So nach dem Motto: "Ich lasse es lieber so, als mich mit den möglichen Konsequenzen auseinanderzusetzen."
Erinnere dich an deine Gefühle, wenn du etwas Unvollendetes hinterlässt. Es könnte Unruhe, die Angst, die Kontrolle zu verlieren, oder sogar ein seltsames Gefühl sein, dass etwas "Unvollendetes" dir hilft, mit innerem Unbehagen umzugehen. Auf diese Weise beruhigt dein Gehirn sich selbst, aber in Wirklichkeit erhöht es nur den Stress.
Manchmal werden solche "Unvollendeten" zu automatischen Handlungen. Das Gehirn ist daran gewöhnt: Wenn alles so bleibt, wie es ist, wird es einfacher. Es ähnelt kleinen Ritualen, die vorübergehend Erleichterung bringen. Aber je mehr solcher "Rituale" es gibt, desto stärker wächst die allgemeine Anspannung.
Hier sind einige Schritte, die du unternehmen kannst:
Notiere deine Gedanken. In dem Moment, in dem du beschließt, etwas nicht zu Ende zu bringen, schreibe deine Gefühle auf. Was denkst du? Welche Emotionen empfindest du? Das hilft dir zu verstehen, was dich zurückhält.
Fange klein an. Zum Beispiel beim Abwaschen: Füge deinem gewohnten Prozess einen weiteren Teller hinzu. Erhöhe nach und nach die "Belastung". Das Wichtigste ist, die Aufgabe bewusst abzuschließen.
Motiviere dich. Stelle einen Timer auf 5-10 Minuten und versuche, die Aufgabe in dieser Zeit zu beenden. Sichtbare Fortschritte sind die beste Belohnung.
Laut der Transaktionsanalyse leben in uns drei "Ichs": Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich und Kind-Ich. Diese Zustände bestimmen unser Verhalten:
Eltern-Ich – bewahrt Regeln und Überzeugungen, die wir in der Kindheit gelernt haben.
Erwachsenen-Ich – rational und logisch, basiert auf Fakten.
Kind-Ich – emotional, impulsiv, lebt nach Instinkten.
Wenn du Dinge unvollendet lässt, wird dein "Kind-Ich" aktiviert. Dies könnte auf Kindheitserfahrungen zurückzuführen sein. Vielleicht durfte man dir als Kind nicht erlauben, Dinge zu Ende zu bringen, oder das Abschließen von etwas war mit unangenehmen Gefühlen verbunden.
Denkst du, das alles ist unwichtig? Dann erinnere dich: Zeit ist Geld. Jedes Mal, wenn du etwas aufschiebst, "stellst du einen Scheck" auf deine Zeit aus. Und niemand wird dir diese "Steuer" zurückzahlen.
Dein Leben ist eine Zeitbank. Wie gehst du mit deiner "Währung" um? Lohnt es sich, sie ständig für ein "später" auszugeben? Denn Erfahrung, Liebe, Geduld, Glaube und Können – all das braucht Zeit.
Erfahrung: Nur wenn du Dinge abschließt, erzielst du echte Ergebnisse.
Liebe: Sie kommt nie sofort, sie braucht Zeit.
Geduld: Die Fähigkeit zu warten, ist ein großes Gut.
Können: Kein Talent wird ohne Arbeit und Zeit zur Meisterschaft.
Jede unvollendete Aufgabe ist ein kleiner Kredit aus deiner Zeitbank. Hole ihn dir zurück. Beende Aufgaben, denn so beweist du dir selbst, dass du deine Zeit wertschätzt.
Unvollendete Aufgaben sind nicht nur eine Gewohnheit. Sie zeigen, dass in dir ungelöste Fragen schlummern. Fange klein an, erkenne deine Emotionen, lerne abzuschließen. Und denk daran: Zeit ist die wertvollste Währung, die du hast. Gehe weise damit um.
Bist du bereit, Angefangenes zu Ende zu bringen? Dann fang mit diesem Artikel an!
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