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Retter-Syndrom: Warum du dich zu Frauen mit Problemen hingezogen fühlst und wie du das ändern kannst

Wenn du bei dir bemerkst, dass du dazu neigst, Frauen mit persönlichen Schwierigkeiten, Abhängigkeiten oder seelischen Verletzungen „retten“ zu wollen – bist du nicht allein.

Wenn du bei dir bemerkst, dass du dazu neigst, Frauen mit persönlichen Schwierigkeiten, Abhängigkeiten oder seelischen Verletzungen „retten“ zu wollen – bist du nicht allein. Diese Dynamik in Beziehungen nennt man „Retter-Syndrom“: Wenn deine Liebe zur Mission wird, den anderen zu heilen. Du fragst dich vielleicht: Warum mache ich das? Warum suche ich nicht einfach eine Beziehung, die leicht und angenehm ist? Die Antwort liegt tief in deiner Psyche und Lebenserfahrung.

Was ist das Retter-Syndrom?

Es bedeutet, dass du das Gefühl hast, deine Aufgabe sei es, der „Retter“ zu sein, der deine Partnerin repariert, unterstützt und buchstäblich „heilt“. Anfangs wirkt das edel – du zeigst Fürsorge, hilfst ihr, Probleme zu bewältigen und fühlst dich ihr dadurch nah. Doch mit der Zeit wird deine Rolle zu einer endlosen Belastung. Du hast ständig Angst, dass sie ohne dich „fällt“ oder nicht mehr klarkommt. Und sie beginnt, dich nicht mehr als gleichwertig, sondern als Beschützer zu sehen, von dem ihr Leben abhängt.

Am Ende wird die Beziehung zu einer ermüdenden Allianz zwischen Beschützer und Abhängigem – weit entfernt von Glück.

Warum wählst du diese Rolle?

Oft liegt es an geringem Selbstwertgefühl und Co-Abhängigkeit. Du fühlst dich nur dann wichtig, wenn du jemandem hilfst, „wieder in Ordnung zu kommen“. Es ist eine Art Ablenkung von deinen eigenen Problemen und eine Suche nach Sinn.

Ein weiterer Grund ist die Kindheit und Erziehung. Wenn du in der Familie Verantwortung für andere übernehmen musstest, hast du dich daran gewöhnt, die Rolle des „Retters“ zu spielen. Das wurde zu deinem psychologischen Schutz und zur Gewohnheit.

Und schließlich gibt es soziale Mythen: Filme, Bücher und Kultur vermitteln, dass ein „echter Mann“ ein Held sein muss, der Licht in die Dunkelheit bringt. Aber diese Idee ist eine Falle.

Warum ist das Retter-Syndrom gefährlich?

  • Emotionale Erschöpfung. Du löst ständig die Probleme anderer und wirst dabei allmählich ausgelaugt, verlierst Energie und Motivation.
  • Ungleichgewicht in der Beziehung. Du investierst viel, bekommst aber wenig zurück. Das führt zu Enttäuschung und Ermüdung.
  • Verlust der eigenen Identität. Du vergisst deine Wünsche, Ziele und Bedürfnisse und lebst nur noch für den anderen.
  • Verlangsamung der Entwicklung der Partnerin. Wenn sie sich daran gewöhnt, dass du alles für sie regeln, lernt sie keine Selbstständigkeit und Verantwortung.

Wie kannst du aufhören, der Retter zu sein?

  • Erkenne deine Motive. Stelle dir ehrliche Fragen: „Warum will ich helfen? Übernehme ich zu viel Verantwortung?“
  • Setze Grenzen. Erlaube nicht, dass du Dinge akzeptierst oder entschuldigst, die dir unangenehm sind. Respektiere dich selbst und deine
  • Partnerin und gib ihr Raum zu wachsen.
  • Fordere Verantwortung ein. Statt sofort zur Hilfe zu eilen, höre zu, unterstütze und lass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen.
  • Konzentriere dich auf dich selbst. Entwickle deine Interessen und Ziele. Mach die Frau nicht zum Mittelpunkt des Universums – gesunde
  • Beziehungen sind zwei gleichwertige Menschen, die gemeinsam gehen.
  • Sei verletzlich. Spiel nicht den Superhelden, zeige deine Gefühle und Schwächen. Das schafft echte Nähe.
  • Mach Pausen. Beeile dich nicht, ihre Probleme zu lösen. Lass sie selbst damit umgehen – das gibt ihr Kraft und Selbstvertrauen.

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