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Warum das Gehirn dich immer auf das Schlimmste einstellt und wie du damit umgehen kannst

Stell dir den Ablauf in einem Schnellrestaurant vor: Alles läuft wie am Schnürchen. Der Manager öffnet um 8 Uhr morgens die Türen, die Mitarbeiter erledigen routiniert ihre Aufgaben – sie wärmen das Fleisch auf, bereiten das Gemüse vor, legen die Tabletts bereit.

Stell dir den Ablauf in einem Schnellrestaurant vor: Alles läuft wie am Schnürchen. Der Manager öffnet um 8 Uhr morgens die Türen, die Mitarbeiter erledigen routiniert ihre Aufgaben – sie wärmen das Fleisch auf, bereiten das Gemüse vor, legen die Tabletts bereit. Alles folgt erprobten Abläufen, die auf jahrelanger Statistik basieren. Dadurch bekommen die Gäste ihr Essen schnell, ohne Hektik oder unnötige Verzögerungen.

Unser Gehirn funktioniert ganz ähnlich. Es analysiert ständig vergangene Erfahrungen, um die Zukunft vorherzusagen und seine Ressourcen zu sparen. So kann es schnelle Entscheidungen treffen – man muss nicht jedes Mal neu lernen, dass heißes Essen verbrennt oder man im Dunkeln besser nicht ohne Taschenlampe unterwegs sein sollte.

Doch hier liegt der Haken: Das Gehirn mag keine Unsicherheit und erwartet deshalb oft das Schlimmste. Warum? Weil das ein Schutzmechanismus ist. Du denkst vielleicht nicht daran, was passiert, wenn alles gut läuft, aber bist dafür auf mögliche Probleme vorbereitet.

Wissenschaftliche Studien von Karl Friston und Lisa Feldman Barrett zeigen, dass das Gehirn Überraschungen vermeiden will und die Qualität seiner Vorhersagen stark vom emotionalen Zustand abhängt. Bist du gestresst oder niedergeschlagen, sieht dein Gehirn die Welt düster und übersieht Auswege aus schwierigen Situationen. Fühlst du dich hingegen inspiriert und energiegeladen, kannst du Warnsignale übersehen und mehr Risiken eingehen, als sinnvoll ist.

Traumatische Erlebnisse verstärken diese Einstellung: Wer einen schweren Unfall erlebt hat, fürchtet sich vielleicht jahrelang davor, wieder hinter das Steuer zu steigen. Für das Gehirn ist die Vergangenheit nicht nur Erinnerung, sondern Realität – deshalb erstellt es Schutzprognosen, um die Angst nicht erneut aufkommen zu lassen.

Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die Vorhersagen des Gehirns lassen sich trainieren. Je mehr positive Erfahrungen du machst, desto stärker können sie Ängste und Zweifel überlagern. Such den Kontakt zu inspirierenden Menschen, analysiere Erlebtes – auch wenn es am Anfang schmerzhaft ist. Mit der Zeit verwandeln sich negative Erinnerungen in neutrale oder sogar in humorvolle Geschichten.

Ein weiteres starkes Werkzeug ist die Vorstellungskraft. Wenn du träumst und dir eine positive Zukunft ausmalst, nimmt das Gehirn das als Realität wahr und aktiviert neuronale Prozesse, die deine Stimmung und dein Selbstvertrauen heben.

Also: Denk daran, dein Gehirn stellt dich nicht aufs Schlimmste ein, um dir das Leben schwer zu machen, sondern um dich zu schützen. Doch in der modernen Welt wird dieser Mechanismus oft übertrieben und hindert dich daran, dein Leben voll zu genießen.

Wenn dich negative Gedanken überfluten, mach eine Pause – morgen oder in ein paar Tagen wird dein Geist klarer und leichter sein. Beherrsche dein Gehirn, statt dich von ihm beherrschen zu lassen.

Warum das Gehirn dich immer auf das Schlimmste einstellt und wie du damit umgehen kannst
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