Wir alle kennen Menschen, die ständig über ihr Leben klagen. Arbeit, Beziehungen, Gesundheit, Geld – die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Doch sie unternehmen keinen einzigen Schritt, um etwas zu verändern. Und wie so oft werden wir zu ihrer „Schulter zum Ausweinen“, Berater, Geldbörse oder „Retter“, der sie immer wieder aus ihren Problemen zieht. Am Ende entsteht ein Teufelskreis: die Person wächst nicht, und wir verlieren Kraft, Zeit und Geduld.
Es ist an der Zeit, aufzuhören, das Leben anderer zu leben, und zu lernen, anders zu helfen – ohne die Verantwortung für andere zu übernehmen.
Hebe den Stolz hervor, nicht die Scham
Menschen verändern sich, wenn sie ihre Erfolge sehen. Schon ein kleiner Erfolg motiviert, weiterzumachen. Vergiss Sätze wie „Du hast wieder alles vermasselt“. Besser: „Ich finde es toll, dass du jetzt mehr Zeit dafür aufwendest“ oder „Du bist verantwortungsbewusst“ – ein positives Etikett spornt an, diesem zu entsprechen. Scham lähmt, Stolz aktiviert.
Fokussiere auf „wir“, nicht auf „du“
Sätze wie „Du hast alles ruiniert“ versetzen die Person sofort in die Defensive. Aber „Was können wir tun, um es zu verbessern?“ verwandelt das Gespräch in Teamarbeit. Die Person spürt Unterstützung statt Urteil und ist bereit, selbst zu handeln, jedoch mit innerer Rückendeckung.
Fortschritte sichtbar machen
Kleine Schritte sind wichtiger als große Pläne. Hilf der Person, Ergebnisse zu sehen: Häkchen auf To-Do-Listen, „Vorher-Nachher“-Fotos, Erfolgskalender. Schon ein kleiner Schritt nach vorne wird zu einem Anreiz, weiterzumachen.
Gib klare Werkzeuge an die Hand
Viele verändern sich nicht aus Faulheit, sondern weil sie nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Abstrakte Ratschläge wie „Kümmere dich mehr um dich selbst“ funktionieren nicht. Besser ein konkreter Schritt – drei Spaziergänge pro Woche, eine neue Fähigkeit, eine einfache, machbare Handlung.
Hör auf, der Retter zu sein
Wenn du ständig die Probleme anderer löst, hat die Person keine Motivation, sich zu ändern. Setze Grenzen: „Ich höre dir zu, aber die Entscheidung liegt bei dir.“ Notiere Fälle, in denen deine Hilfe keinen Effekt hatte – das zeigt, dass die Strategie nicht funktioniert.
Höre auf, fremde Passivität zu rechtfertigen
Sätze wie „Er hat gerade eine schwere Zeit“ verstärken nur die Untätigkeit. Ein Erwachsener trägt Verantwortung für sein Leben. Lerne zu erkennen, dass Rechtfertigungen der Feind von Veränderungen sind.